Die frühe Geschichte und Eigner des Schiffes lassen sich bisher leider nur auf Einträge im engl. Yacht Register / Lloyds Register of Yachts zurückverfolgen.
So wurde es 1884 als Gentleman Yacht für Graham Robinson, Mitglied des Royal Thames Yacht Club gebaut und hatte in den folgenden Jahrzehnten gut und gerne 10-mal den Eigner gewechselt.

Weitere Eigner waren demnach:

Gemäß den frühen Eignern dürfte die Yacht hauptsächlich an der englischen Ostküste und im Kanal gesegelt worden sein. Bisher gibt es noch keine Hinweise auf größere Reisen aus dieser Zeit.
Hinweise und Bilder hierzu wären sehr willkommen.
Zuletzt war die Yacht über mehrere Jahre in den Gewässern der Kanarischen Inseln, Madeira, Nord- und Ostsee auf Fahrt und wurde letztendlich im Freihafen von Hamburg mit „Pütt und Pan“ an Land abgestellt und notdürftig versorgt.
Kanaren ? Warenmünde
Vom Schiff selbst existieren leider keinerlei Pläne oder Bauzeichnungen, da die Werft „Watkins & Comp. Orchard Yard“ scheinbar mehrmals abgebrannt ist. Der Firmenname der Werft wurde zwar bis 1970 noch gelistet, aber es existieren keine Informationen über frühere Aktivitäten dieser Werft.
Das ehemalige Dockgelände Blackwall war früher Teil der „East India Dock Company“ ist heute ein Industrie- und Wohnviertel mitten in London. Im „British History Online“ ist die Entwicklung von Old Blackwall ein wenig beschrieben aber wie gesagt nichts zu der Werft. Das Werftgebäude selbst musste letztendlich einer Tankstelle weichen!
Beim Kauf wurde lediglich das Original handgeschriebene Pergament „Certificate of British Registry“ vom 30. Mai 1884 sowie das letzte Schiffszertifikat der BRD übergeben.

Aus den Einträgen im Yacht Register ist herauszulesen, daß bereits um 1911 die erste Maschine, ein „Petrol Motor 2Cy. 3 ½ – 4 ¾ side ppr.)“ eingebaut wurde.
Bei der letzten großen Restaurierung wurde u.a. ein gebrauchter Mercedes Benz 220 Diesel Motor aus einem Kfz marinisiert und installiert, welcher inzwischen komplett überholt wurde.
Den Einträgen von den Segelmachern (Dyson, Cranfield & Carter, Powell, Whitmore) bin ich noch nicht nachgegangen. Evtl. ist von dieser Seite her noch etwas zu erfahren.
Rätselhaft erscheint mir der Eintrag von 1923 „Sternpost carried 2 ft. aft“.
Warum wurde der Achtersteven um 2 Fuss nach achtern versetzt?
Ich dachte ursprünglich, dass dies aufgrund der Installation eines mittigen Stevenrohrs erfolgte, um dem Propeller vor dem Ruderblatt genügend Platz zu verschaffen, aber dieses wurde wahrscheinlich erst 1980 installiert.
Unklar ist auch noch die ursprüngliche Form des Hecks, da dieses aufgrund von rottem Holz ca. 1,6 m eingekürzt wurde und ein untypischer Heckspiegel für ein Schiff von 1884 entstand. Hier hoffe ich noch auf alte Bilder von Voreignern.
Ursprünglich war das Schiff komplett mit 40mm Teak auf gesägten Eichenspanten und eingebogenen Zwischenspanten in Karweelbauweise aufgeplankt. Im Überwasserbereich ist diese noch zu gut 90% vorhanden, hingegen im Unterwasserschiff wurde bei diversen Restaurierungen, wahrscheinlich aus Kostengründen, auf Lärche und Iroko zurück gegriffen. Decksbalken in Eiche und Deck in Yellow Pine sind 1980 erneuert worden und größtenteils in Ordnung.